Impuls

Tag des positiven Denkens

Heute (13. September) ist der „Tag des positiven Denkens“. Klingt gut: einfach positiv denken und schon sind die Probleme gelöst. Nun, das stimmt so natürlich nicht und das ist so auch nicht gemeint. Weder eine rosarote Brille noch ein Ignorieren der Realitäten führt zu einer Verbesserung.

Aber: meistens denken wir eher negativ. Mit einer eher negativen Grund-Einstellung erwarten wir die schlechteren Ergebnisse. Wir richten unseren Fokus auf das, was problematisch ist. Oder auf das, was problematisch werden könnte. Dadurch verstärken wir eine Entwicklung, die ja fast zwangsläufig eher schief gehen wird. Oder aber wir bleiben unzufrieden mit der Situation.

Nun die Schlüsselfrage: warum springen wir sofort auf negative Nachrichten an, warum widmen wir unser Denken überwiegend dem, was negativ ist? Es ist schlicht eine Überlebensstrategie und tief in unserer DNA verankert. In Zeiten, wo wir automatische Bremssysteme im Auto haben oder jeder Aufzug mehrfach abgesichert ist, wirkt trotzdem ein Prinzip aus unserer eigenen Evolution. Es war schlichtweg lebenswichtig, Gefahren zu erkennen, einzuschätzen und so zu handeln, dass man selbst überlebte. Dieser Vorgang führt dazu, dass wir einer Gefahr – egal ob real oder nur in Gedanken – eine erhöhte Aufmerksamkeit schenken. Deshalb registrieren wir negativ geprägte Informationen in unserem Umfeld sehr viel schneller und intensiver als gute Nachrichten.

Wer dieses im Hintergrund immer präsente Prinzip kennt, kann eine Kleinigkeit verändern: Öfter bewusst einige positive Gedanken denken und sich vorstellen, dass „es“ ja auch „gut“ werden kann. Oder jedenfalls besser, als befürchtet. Positiv Denken ist also eher eine Methode, eine Situation anders zu betrachten.

Erst daraus entsteht die Möglichkeit, vielleicht sogar anders zu handeln und damit die eigene Realität zu verändern, im besten Falle auch zu verbessern. Auch und gerade in der heutigen Zeit der Mehrfach-Krisen wird dieser bewusste positive Gedanke wichtig und hilfreich.

Das Zitat von Karl Valentin „Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch“ rückt deshalb die Bezüge zurecht. Es regnet. Ich kann aber bis zu einem gewissen Grad selbst entscheiden, ob ich mich darüber freue, oder eben nicht. Und vielleicht springe ich ja doch mal in eine Pfütze oder freue mich darüber, dass das Wasser für ausgetrocknete Böden eine Wohltat ist. Jedenfalls regnet es.

Also: Was könntest du heute positiver betrachten, einschätzen, voraussehen, erwarten, wo wären konkrete Ansatzpunkte für positive Veränderungen in deinen Handlungen?